Rolling Shutter - Apple iPhone 14 Pro

Als ebenfalls nicht trivial erwies sich unsere Rolling Shutter Messung. Denn die Ergebnisse fielen immer wieder durch Inkonsistenz zwischen unseren Einzelmessungen auf. Anders gesagt, unsere Messergebnisse fielen durch relativ große Schwankungen auf, die sich durch Messungenauigkeit eigentlich nicht mehr erklären ließen. Vielmehr scheinen uns die angegebenen Shutter-Zeiten in Filmic Pro nicht hundertprozentig exakt zu sein. Für den normalen Anwender ist es wahrscheinlich auch egal, aber in unserem Fall können wir unsere Messwerte auch nur entsprechend gröber angeben. So verorten wir die Hauptkamera des iPhone 14 Pro ungefähr bei 9 Millisekunden, die Zoom-Kamera bei ca. 6 Millisekunden und die Ultra-Wide Kamera bei ca. 7 Millisekunden.




Dynamik

Für die Einschätzung der Dynamik haben wir wieder unsere typische Belichtungsreihe mit unserem Testkasten durchgeführt. Wir haben zum Vergleich eine ARRI LF (als aktuelle 4K-Cine Referenz) sowie eine Canon R7 als günstige DSLM mit Cine-Funktionen und eine Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K mitlaufen lassen. Gerade am iPhone 14 Pro konnte man dabei sehen, dass eine Bewegtbild-Beurteilung einen deutlichen Unterschied gegenüber einem statistischen Testchart macht:






Wie schon bei den Vorgängermodellen des iPhones bemerkt man beim Pixelpeeping die digitalen Eingriffe ins Bild deutlich. Unser Test-Auge weist selbst bei optimaler Belichtung (ETTR-0) in der Vergrößerung bereits leichte Aquarell-Verläufe auf. Das beudetet: Eigentlich sanfte Farbübergänge zeigen sichtbare Farbstufen (Posterisation, sehr gut sichtbar im Schatten rechts neben dem Auge).


Bei weniger Licht kommt durch die vorgeschaltete, sehr starke Rauschunterdrückung dann noch Wabern in die Aquarell-Strukturen, was das Auge spätestens ab ETTR-5 wie eine gemalte Animation aussehen lässt. Ab ETTR-5 ist das Bild quasi synthetisch, d.h. das Rauschen wird immer mehr als Bildinhalt interpretiert und als Wabern "mit eingebacken".



Das iPhone 14 Pro startet also bereits bei ETTR-0 mit deutlich eingeschränkter Graduation (also wenig Helligkeitswerte pro Blendenstufe) , fällt aber in der Belichtungsreihe insgesamt trotzdem nicht so schnell ab wie viele andere Kameras. Es hält quasi seine Graduation länger bei Unterbelichtung aufrecht. Auf einem statischen Messchart würden somit relativ viele Blendenstufen identifizierbar sein, aber es ist stark anzunehmen, dass vieles vom realen Bildinhalt hier digital hinzu erfunden wird. Diese digitale Restauration läuft in der Computational Cinematography Hand in Hand mit dem Denoising und erfuhr in letzter Zeit durch KI-basierte Bildverbesserung einen Qualitätsschub.



Auf jeden Fall macht sich die grundsätzliche Dynamik des iPhone 14 Pro deutlich besser als bei den Vorgängermodellen. Die Struktur des Auges bleibt grundsätzlich auch noch in tiefen ETTR-Stufen erkennbar. Wir vermuten, dass hierfür auch zu einem guten Teil die Quad-Pixel Struktur des neuen Sensors verantwortlich ist. Diese Eigenschaft dürfte auch visuell eindrucksvolle Lowlight Aufnahmen ermöglichen.




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